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Wasserwirtschaftsamt Traunstein baut Aufstiegshilfe in der Isen – Ökologische Durchgängigkeit hilft, Fischbestand zu sichern und zu mehren

Die Fische sollen dann von der Inn-Mündung bei Neuötting ohne Hindernisse flussaufwärts schwimmen können bis zur Ortsmitte von Winhöring. Später einmal auch weiter. Um dies zu erreichen, wird die Behörde vier Querbauwerke im Fluss neugestalten. Das Wehr am Sportplatz ist bereits zur Fischaufstiegshilfe umgebaut. Auch die Arbeiten am Steinwall im Ortsteil Steinhöring sind jetzt abgeschlossen. Die Umbauten der Wehre auf Höhe der Ortsmitte von Winhöring und in Staik folgen zum Jahreswechsel 2023/24 beziehungsweise 2024/25.

Hindernisse verschwinden

In den 1950er-Jahren war der rund 20 Meter lange Wall aus geschüttetem Granit-Stein nahe der Steinhöringer Brücke entstanden. Wobei offen ist, ob er tatsächlich in dieser Form geplant wurde, oder eigentlich ganz anders aussehen sollte. Noch zu dieser Zeit jedenfalls war es üblich, Flüsse zu lenken und zu begradigen, um Land zu gewinnen. Im Zuge jeder Begradigung stieg jedoch die Fließgeschwindigkeit des Wassers. Mitgeführte Steine und anderes Geschiebe wurden schneller abtransportiert. In der Folge tiefte sich der Fluss ein. Das Grundwasser senkte sich ab. Gemauerte Abstürze sollten helfen, die Energie umzuwandeln und die Fließgeschwindigkeit zu senken, um eine weitere Eintiefung zu verhindern. In den vergangenen Jahren allerdings lagen die Steine in der Isen scheinbar ohne Ordnung und lose im Wasser. Die Struktur des ehemaligen Walls war so porös, dass das Wasser im Bauwerk versickerte. So konnten auch die Fische das Hindernis bei Verhältnissen mit wenig Wasser auf ihrem Weg flussaufwärts nur schwer überwinden. Das hat sich geändert.

Aus losen Steinen wird eine Fischaufstiegshilfe

Die Arbeiter der Flussmeisterstelle Salzach, die zum Wasserwirtschaftsamt Traunstein gehört, haben die Anlage umgebaut. Sie haben dazu sowohl die Granitsteine vor Ort genutzt, als auch Steine vom Uferumbau an der Salzach bei Tittmoning. Die Steine liegen jetzt versetzt und bilden eine Art Rinne. Auf diese Weise können die Fische ohne Probleme flussaufwärts schwimmen, um in neuer Umgebung neue Nahrungs- und Laichgebiete zu finden. Eine ökologische Durchgängigkeit ist erreicht – ganz im Sinne der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Die Randbereiche der nun etwa 40 Meter langen Fischaufstiegshilfe sind mit Kies und Steinen vor Hochwasser gesichert. Die entstandenen Steinbauten helfen, die Uferböschung zu sichern. Wer möchte, kann ohne Gefahr zum Fluss hinuntergehen.

Mit einem Chip im Bauch den Fluss hinauf

In der Isen beheimatet sind vor allem Barbe und Nase sowie Aitel und Bitterling. Sogar ein Laichaufstieg des Huchen sei zu erwarten, sagt Dr. Manfred Holzner, Vorsitzender des Fischereivereins Mühldorf. Mit ihm steht das Wasserwirtschaftsamt Traunstein in enger Abstimmung. Getragen wird die Zusammenarbeit von dem Ziel, mit der ökologischen Durchgängigkeit den heimischen Fischbestand zu sichern und zu mehren.
Wie die Fische im Bereich der Isen wandern, wird in den kommenden Jahren in einem Projekt von Wasserkraftbetreiber VERBUND und TU München, Fachbereich Aquatische Systembiologie, genau analysiert. Dazu werden die Fische mit einem winzigen Chip versehen, der keine Stromversorgung benötigt. Antennenkonstruktionen können so die Bewegungsdaten des Fisches erfassen. Die dafür erforderliche Empfangsanlage besteht aus einem auffälligen Betonwürfel samt Solaranlage. Er steht direkt auf Höhe der Aufstiegshilfe bei Steinhöring.

 

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